USA: US-Militär tötet erneut Menschen auf angeblichem Drogenboot

vor 20 Stunden 1

Für unseren Liveblog verwenden wir neben eigenen Recherchen Material der Nachrichtenagenturen dpa, Reuters, epd, KNA und Bloomberg.

Wichtige Updates

Gericht billigt Wahlkreisreform zugunsten der Republikaner in Texas

Erneut Tote bei US-Angriff auf Boot in der Karibik

Maduro: Telefonat mit Trump war „respektvoll“ und „herzlich“

Trump bezeichnet Menschen aus Somalia als „Müll“

Trump begnadigt verurteilten Ex-Präsidenten von Honduras

„New York Times“ verklagt US-Verteidigungsministerium

Die Zeitung wirft dem Pentagon vor, mit seit Oktober geltenden neuen Richtlinien die verfassungsmäßig zugesicherten Rechte von Journalistinnen und Journalisten zu verletzen. Nach den Richtlinien dürfen Reporterinnen und Reporter keine Informationen ohne Genehmigung des Ministeriums veröffentlichen – andernfalls droht der Entzug ihrer Akkreditierung. Berichterstatter, die der Einhaltung der Vorgabe nicht zustimmten, mussten ihre Ausweise abgeben und ihre Arbeitsplätze räumen.

Nahezu alle großen US-Medienhäuser haben die Regeln abgelehnt: Sender wie ABC, CBS, NBC, CNN und Fox News sowie Zeitungen wie die New York Times weigerten sich, den neuen 21-seitigen Regelkatalog des Verteidigungsministeriums zu unterzeichnen.
Die New York Times argumentiert nun in ihrer Klage, dass die neue Richtlinie gegen den ersten Verfassungszusatz verstoße und darauf ziele, „die Fähigkeit von Journalisten einzuschränken, das zu tun, was Journalisten schon immer getan haben: Regierungsangestellten Fragen zu stellen und Informationen zu sammeln“. Der erste Zusatzartikel der US-Verfassung schützt unter anderem die Rede-, Religions- und Pressefreiheit. So darf der Kongress grundsätzlich keine Gesetze erlassen, die diese Freiheiten einschränken.
Pentagon-Sprecher Sean Parnell teilte in einer Stellungnahme mit, man sei über die Klage informiert und wolle vor Gericht darauf eingehen. Die Klage richtet sich gegen das Ministerium, aber auch gegen Pentagon-Chef Pete Hegseth und Sprecher Parnell persönlich.

Das US-Verteidigungsministerium, das sich inzwischen Kriegsministerium nennt, hatte nach dem weitgehenden Abzug etablierter Korrespondenten ein neues Pressekorps vorgestellt. Laut einer Mitteilung des Ministeriums von Oktober sollten mehr als 60 Journalistinnen und Journalisten aus sogenannten neuen Medien sowie unabhängige Reporter Zugang zur Behörde erhalten. Diese hätten neue, umstrittene Medienrichtlinien des Ministeriums unterzeichnet.

Auch US-Präsident Donald Trump hatte die Verschärfung der Zugangsregeln zuvor verteidigt. Der Schritt reiht sich ein in eine Reihe von Maßnahmen, mit denen seine Regierung versucht, den Zugang unabhängiger Medien zu beschränken. So war etwa im Frühjahr die Zusammensetzung des Press-Pools des Weißen Hauses geändert worden, sodass Agenturen wie Associated Press (AP), Reuters und Bloomberg ihre festen Plätze verloren. Zugelassen wurden stattdessen rechte Blogger und Social-Media-Influencer. Trump sorgt zudem immer wieder selbst mit Klagen gegen Medien für Aufsehen.

Linus Freymark

Gericht billigt Wahlkreisreform zugunsten der Republikaner in Texas

Der Oberste Gerichtshof der USA hat einen für die Republikaner günstigen neuen Zuschnitt der Wahlkreise im Bundesstaat Texas gebilligt und der Partei von Präsident Donald Trump damit einen wichtigen Erfolg beschert. Das Gericht in Washington setzte mit seiner Entscheidung eine einstweilige Verfügung einer niedrigeren Instanz außer Kraft. 

Damit wird die im Sommer in dem republikanisch regierten südlichen Bundesstaat beschlossene Wahlkreisänderung Grundlage für die Kongresswahlen 2026. Der Neuzuschnitt könnte den Republikanern bei der Wahl zum Repräsentantenhaus im November fünf zusätzliche Sitze bescheren - und es Trumps Partei damit leichter machen, ihre sehr knappe Mehrheit in der Parlamentskammer zu verteidigen. 

Die drei liberalen Richterinnen am Supreme Court stimmten gegen die Entscheidung der Mehrheit. Sie argumentierten, dass nun viele Bürger in Texas ohne triftigen Grund aufgrund ihrer ethnischen Zugehörigkeit in bestimmte Wahlbezirke eingeteilt würden. Dies verstoße gegen die Verfassung.

Linus Freymark

Erneut Tote bei US-Angriff auf Boot in der Karibik

Das US-Militär hat ein weiteres angebliches Drogenboot angegriffen und dabei vier Menschen an Bord getötet. Der Angriff sei im östlichen Pazifik in internationalen Gewässern erfolgt, teilte das zuständige Regionalkommando des US-Militärs (Southcom) auf der Plattform X mit. Das Boot habe Drogen entlang einer bekannten Schmugglerroute transportiert. 

Die US-Streitkräfte greifen seit einigen Monaten immer wieder angeblich mit Drogen beladene Boote in der Karibik und im Pazifik an, ohne konkrete Beweise als Rechtfertigung für die Angriffe vorzulegen. Dabei wurden Zählungen von US-Medien zufolge inzwischen fast 90 Menschen getötet. Die außergerichtlichen Tötungen ziehen viel Kritik nach sich. Aus Sicht von UN-Menschenrechtsexperten verstößt die US-Regierung damit gegen das Völkerrecht.

Pentagon-Chef Pete Hegseth hatte erst vor wenigen Tagen bei einer Kabinettssitzung weitere Angriffe angekündigt. „Wir haben gerade erst damit begonnen, Drogenboote zu zerstören und Drogenterroristen auf den Grund des Meeres zu schicken“, sagte er. 

Linus Freymark

Maduro: Telefonat mit Trump war „respektvoll“ und „herzlich“

Venezuelas Präsident Nicolás Maduro hat sich erstmals zu dem jüngsten Telefonat mit US-Präsident Donald Trump geäußert und es dabei als „respektvoll“ und „herzlich“ beschrieben. „Ich habe einen Anruf erhalten und mit dem Präsidenten der Vereinigten Staaten, Donald Trump, gesprochen“, sagte Maduro in einer im Staatsfernsehen übertragenen Ansprache. 

Das Gespräch sei „in einem Ton des Respekts“ erfolgt. Er äußerte die Hoffnung, dass es ein Schritt sein könnte „hin zu einem respektvollen Dialog“ der beiden Staaten, die seit 2019 keine diplomatischen Beziehungen mehr miteinander unterhalten. 

Trump hatte kürzlich bestätigt, dass er mit Maduro telefoniert habe. Er gab jedoch keine Details über den Inhalt des Gesprächs preis. Maduros rosige Wiedergabe der Unterhaltung erscheint jedoch etwas unglaubwürdig: Die US-Regierung hat zuletzt erneut klargestellt, dass sie den autokratisch regierenden Maduro nicht länger an der Macht sehen will. 

Er habe bisher „aus Vorsicht“ geschwiegen, denn es gebe Themen, die „in Stille bleiben müssen, bis sie sich ergeben“, sagte Maduro. „Willkommen Dialog, willkommen Diplomatie“, sagte er weiter auf Englisch. „Frieden – ja. Krieg – nie, nie im Leben“, sagte Maduro weiter. 

Seit Wochen verschärft Trump den Ton und das Vorgehen gegenüber dem südamerikanischen Land. Die USA haben nicht nur zusätzliche Soldaten in der Karibik zusammengezogen und mehrere Kriegsschiffe in die Region verlegt, darunter den weltgrößten Flugzeugträger. Trump genehmigte auch verdeckte Einsätze des Auslandsgeheimdienstes CIA in Venezuela. Vorgeblich geht es dabei um die Bekämpfung mutmaßlicher Drogenhändler. Beobachter gehen jedoch davon aus, dass die US-Regierung den Sturz Maduros plant.

Linus Freymark

Trump kündigt Lockerungen bei Vorgaben für Fahrzeuge mit Verbrennerantrieb an

Begleitet von Chefs mehrerer Autokonzerne hat US-Präsident Donald Trump Lockerungen von Vorgaben angekündigt, wie viel Kraftstoff Autos und leichte Nutzfahrzeuge in den Vereinigten Staaten künftig verbrauchen dürfen. Er wolle die „lächerlichen und inakzeptablen“ Auflagen seines demokratischen Vorgängers Joe Biden beenden, sagte er im Weißen Haus. 

Trump zeigte sich überzeugt, dadurch die Geldbeutel der US-Bürger zu entlasten. Unter anderem standen neben ihm der Chef der Opel-Mutter Stellantis, Antonio Filosa, und Ford-Lenker Jim Farley. Letzterer stellte in Aussicht, mehr „erschwingliche“ Fahrzeuge auf dem US-Markt anzubieten.

Die bisherigen Richtlinien sahen vor, dass im Flottendurchschnitt des Modelljahres 2031 eine Gallone Kraftstoff für etwa 50 Meilen ausreichen muss. Das entspricht etwa 4,7 Litern pro 100 Kilometer. Stattdessen solle nun ein Wert von nur 34,5 Meilen pro Gallone angepeilt werden - also etwa 6,8 Liter auf 100 Kilometer. Bidens strengere Vorschriften sollten Verbraucher durch niedrigeren Kraftstoff-Verbrauch finanziell entlasten und zugleich die Umwelt besser schützen. Autohersteller mussten indes mehr Geld ausgeben, um den neuen Standards gerecht zu werden. 

Nadja Lissok

USA stoppen Einwanderungsanträge von Menschen aus 19 Ländern

Die US-Regierung von Präsident Donald Trump setzt alle Einwanderungsanträge von Menschen aus 19 Ländern aus. Begründet wird diese Maßnahme mit dem Schutz vor ausländischem Terrorismus. Alle bereits bewilligten Anträge der vergangenen fünf Jahre von Migranten aus den als „hochriskant“ eingestuften Ländern sollen überprüft werden, heißt es in einer Mitteilung des Heimatschutzministeriums. Explizit eingeschlossen werden soll damit die Amtszeit von Trumps Vorgänger Joe Biden.

Zu den 19 Ländern zählen Afghanistan, Iran, Libyen, Somalia, Sudan, Jemen, Burundi, Kuba und Venezuela. Anlass für die Maßnahmen sind Schüsse auf zwei Nationalgardisten, die der mutmaßliche Täter – ein Mann aus Afghanistan – vergangene Woche in Washington abgefeuert hatte. Eines der beiden Opfer, eine 20 Jahre alte Frau, erlag ihren Verletzungen. Der mutmaßliche Täter reiste US-Medienberichten zufolge 2021 in die USA ein, bekam aber erst 2025 nach Trumps Amtsantritt Asyl gewährt.

Linus Freymark

Trump: Nicht nur Venezuela muss mit Angriffen rechnen

Im Kampf gegen organisierten Drogenschmuggel aus der Karibik schließt US-Präsident Donald Trump nicht aus, neben Venezuela auch andere Länder ins Visier zu nehmen. Er habe gehört, dass Kolumbien in Fabriken Kokain herstelle, das dann in die USA verkauft werde, sagte Trump am Dienstag (Ortszeit). "Jeder, der das tut und es in unser Land verkauft, muss mit Angriffen rechnen." Auf Nachfrage, wen das betreffe, fügte er hinzu: "Nicht nur Venezuela." Kolumbiens Staatsführung kritisierte diese Äußerungen scharf. 

Seit Wochen verschärft Trump den Ton und das Vorgehen gegenüber Kolumbiens Nachbarland Venezuela. Die USA haben nicht nur zusätzliche Soldaten in der Karibik zusammengezogen und mehrere Kriegsschiffe wie den weltgrößten Flugzeugträger in die Region verlegt. Trump genehmigte auch verdeckte Einsätze des US-Auslandsgeheimdienstes CIA in Venezuela.

Nach US-Angaben dient der Einsatz dem Kampf gegen Drogenhandel. Bei Angriffen auf angebliche Schmugglerboote wurden demnach bereits mehr als 80 Menschen getötet. Kritiker werten das Vorgehen der USA als Verstoß gegen das Völkerrecht, während Trumps Regierung von einem legitimen Kampf gegen «Drogenterroristen» spricht. Es gibt auch Stimmen, die eher einen forcierten Machtwechsel in Venezuela und amerikanisches Interesse an den reichen Ölreserven des Landes als zentrales Motiv unterstellen. 

Linus Freymark

Trump erklärt Bidens Begnadigungen allesamt für ungültig

US-Präsident Donald Trump hat am Dienstag alle von seinem Vorgänger Joe Biden mit einer sogenannten Signiermaschine unterzeichneten Begnadigungen für ungültig erklärt. Rechtsexperten äußerten jedoch umgehend erhebliche Zweifel an der Rechtmäßigkeit des Schrittes. Trump schrieb auf seiner Online-Plattform Truth Social, die so unterzeichneten Dokumente seien nun ungültig und hätten keine rechtliche Wirkung mehr. Eine Stellungnahme von Vertretern Bidens lag zunächst nicht vor.

Einem Präsidenten stehe es nicht zu, die Begnadigungen eines Vorgängers aufzuheben, sagte der Rechtsprofessor Mark Osler von der University of St. Thomas. Andere von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Juristen erklärten, es gebe für Trumps Vorgehen keine verfassungsrechtliche oder juristische Grundlage. Eine Signiermaschine ist ein Gerät zur maschinellen Nachbildung einer Unterschrift und wird von US-Präsidenten beider Parteien seit Jahren routinemäßig eingesetzt.

Trumps Ankündigung folgt auf eine langanhaltende politische Debatte über den Einsatz des Begnadigungsrechts durch Präsidenten. Auslöser für die jüngste Kontroverse war die bereits vor einem Jahr erfolgte Begnadigung von Bidens Sohn Hunter, die für scharfe Kritik vonseiten der Republikaner gesorgt hatte. Trump selbst hat von seinem Begnadigungsrecht bereits umfassend Gebrauch gemacht und in den ersten zehn Monaten seiner zweiten Amtszeit 70 Begnadigungen erlassen.

Linus Freymark

Trump bezeichnet Menschen aus Somalia als „Müll“

US-Präsident Donald Trump hat Somalia als „armseliges Land“ und aus dem ostafrikanischen Staat stammende Menschen als „Müll“ bezeichnet. „Ich will sie nicht in unserem Land haben. Ich bin ehrlich. Manche sagen vielleicht: 'Oh, das ist politisch nicht korrekt.' Das ist mir egal. Ich will sie nicht in unserem Land haben“, sagte Trump am Ende einer Kabinettssitzung. Die USA könnten den einen oder den anderen Weg einschlagen, „und wir werden den falschen Weg einschlagen, wenn wir weiterhin Müll in unser Land lassen“.

Vergangene Woche hatte Trump bereits behauptet, Geflüchtete seien der Hauptgrund für gesellschaftliche Probleme in den USA - und führte als Beispiel den Bundesstaat Minnesota an, der „von Hunderttausenden Flüchtlingen aus Somalia übernommen“ worden sei. Zuvor hatte er öffentlichkeitswirksam das Ende eines Schutzprogramms für Somalier in Minnesota verkündet, unter das aktuellen Statistiken zufolge bloß ein paar Hundert Menschen fallen.

Am Dienstag beschimpfte Trump ausdrücklich auch die somalischstämmige demokratische Kongressabgeordnete Ilhan Omar aus Minnesota. „Ilhan Omar ist Müll. Ihre Freunde sind Müll“, wütete er. Mit seiner Tirade reagierte Trump auch auf einen Skandal in Minnesota, bei dem einige Dutzend Somalier das Sozialsystem des Bundesstaates unter Führung von Gouverneur Tim Walz um Hunderte Millionen Dollar betrogen haben sollen.

Omar reagierte mit den Worten, Trumps „Besessenheit“ mit ihrer Person sei unheimlich. „Ich hoffe, er bekommt die Hilfe, die er dringend braucht“, schrieb die Demokratin auf der Plattform X. Der somalischstämmige Lokalpolitiker Jamal Osman aus Minnesota erklärte bei einer Pressekonferenz, wegen Trumps Rhetorik hätten viele Familien Angst. Der Präsident sei rassistisch und islamophob, sagte Osman, betonte aber, man werde sich „davon nicht spalten lassen“.

Trump stellt Migranten immer wieder pauschal als gefährliche Kriminelle dar und beleidigt sie rassistisch. Er nutzt dazu auch entmenschlichende Sprache und sagte etwa, sie würden das „Blut unseres Landes vergiften“. Seine jüngsten Attacken gegen Somalier wurden auch in der amerikanischen Presse als ungewöhnlich ausfallend gewertet. Beweise für seine Thesen blieb Trump auch diesmal schuldig.

In US-Medien wurde derweil über bevorstehende Razzien der Einwanderungsbehörde ICE gegen somalische Migranten in den Städten Minneapolis und St. Paul in Minnesota spekuliert. Die New York Times berichtete, die Operation richte sich gegen Hunderte Somalier ohne notwendige Aufenthaltspapiere.

In Minnesota leben nach Medienberichten über 60 000 Menschen aus Somalia, die meisten legal. Es ist die größte Gemeinschaft von Somaliern in den USA. Nach Angaben des Nachrichtenportals Axios lag ihr Bevölkerungsanteil 2023 in dem Bundesstaat bei 1,05 Prozent. 

Linus Freymark

Mutmaßlicher Schütze von Washington wegen Mordes angeklagt

Der 29-Jährige, der vergangene Woche mutmaßlich eine Nationalgardistin erschossen und einen ihrer Kameraden in Washington, D.C. schwer verletzt hat, wird unter anderem wegen Mordes angeklagt. Das erklärte ein Richter in der US-Hauptstadt. Bis zur Anhörung des Beschuldigten Mitte Januar ordnete das Gericht die fortgesetzte Untersuchungshaft für den 29-Jährigen an. Der Angeklagte plädiert den Angaben zufolge auf nicht schuldig. 

Das Motiv des aus Afghanistan stammenden Tatverdächtigen ist weiter unklar. US-Medien berichteten, der Mann sei 2021 in die USA gekommen. Zuvor soll er in Afghanistan als Ortskraft unter anderem für den US-Auslandsgeheimdienst CIA gearbeitet haben. Als Reaktion auf die Tat hatte US-Präsident Donald Trump den Aufnahmestopp von Asylbewerbern aus 19 Ländern angeordnet.  

Linus Freymark

Hegseth weist Verantwortung für Tötung von Schiffbrüchigen zurück

Im Fall eines umstrittenen Angriffs, bei dem laut Medienberichten nach der Zerstörung eines angeblichen Drogenschmugglerboots zwei Überlebende getötet wurden, hat US-Verteidigungsminister Pete Hegseth eine direkte Verantwortung bestritten. Er habe den ersten Angriff auf das Boot in der Karibik Anfang September live verfolgt, sei dann aber zu einem anderen Termin gegangen, sagte Hegseth nach einem Kabinettstreffen im Weißen Haus. "Ich habe persönlich keine Überlebenden gesehen", betonte Hegseth. Da habe es Rauch und Feuer gegeben, fügte er hinzu. "Das ist der Nebel des Krieges".

Hintergrund sind Berichte des Senders CNN und der Washington Post, wonach das US-Militär am 2. September ein Boot, das Drogen transportiert haben soll, in der Karibik zunächst mit einem Schlag angegriffen und zwei überlebende Männer anschließend durch einen zweiten Schlag getötet haben soll. Der zweite Angriff könnte laut Experten gegen das Völkerrecht verstoßen haben - die Männer hatten sich den Berichten zufolge an das schwelende Wrack geklammert und stellten keine unmittelbare Bedrohung dar. 

Hegseth sagte nun, er habe erst ein paar Stunden später erfahren, dass der zuständige Kommandant, Admiral Frank M. Bradley, die Entscheidung getroffen hatte, "zu der er voll und ganz befugt war". Admiral Bradley habe die richtige Entscheidung getroffen, das Boot zu versenken und die Bedrohung zu beseitigen. "Wir stehen hinter ihm", sagte Hegseth. 

Trump begnadigt verurteilten Ex-Präsidenten von Honduras

Der in den USA wegen Drogenhandels im großen Stil verurteilte Ex-Präsident von Honduras, Juan Orlando Hernández, ist aus der Haft entlassen worden. Das meldeten mehrere US-Medien und ist auch auf der Seite der Gefängnisbehörde zu lesen. Hernández wurde 2022 kurz nach dem Ende seiner Amtszeit an die USA ausgeliefert. Der konservative Politiker soll Drogenschmugglern – unter anderem dem mexikanischen Ex-Kartellchef Joaquín „El Chapo“ Guzmán – geholfen haben, Hunderttausende Kilogramm Kokain in Richtung USA zu schleusen.

Ursprünglich war Hernández in den USA zu 45 Jahren Haft verurteilt worden. Das US-Justizministerium hatte damals geschrieben, Hernández habe als Präsident von Honduras seine Macht missbraucht, um eine der größten und gewalttätigsten Verschwörungen im Bereich des Drogenhandels weltweit zu unterstützen. Das Weiße Haus erklärte am Montag, Hernández sei von der Biden-Vorgängerregierung unfair behandelt worden. Gleichzeitig begründet die Trump-Regierung ihr Vorgehen gegen Venezuela mit Drogenvorwürfen gegen den aktuellen Präsidenten Nicolás Maduro.

Bombendrohungen gegen Büros von US-Demokrat Schumer

Der Minderheitsführer der Demokraten im US-Senat, Chuck Schumer, sei von Ermittlern in seinem Bundesstaat New York informiert worden, dass es Drohungen gegen Büros in Rochester, Binghamton und auf Long Island gegeben habe, teilte er mit.

In den Mails mit den Drohungen stand demnach in der Betreffzeile „MAGA“ – das Kürzel der Bewegung von US-Präsident Donald Trump „Make America Great Again“. In den Mails sei auch angedeutet worden, dass die Präsidentschaftswahlen 2020, bei denen der Demokrat Joe Biden gewonnen hatte, manipuliert wurden – ein wiederkehrender Vorwurf Trumps. Schumer dankte den Sicherheitsbehörden, alle Büros seien sicher und niemand verletzt worden.

Trump nimmt Schumer, einen seiner harten Kritiker, immer wieder ins Visier. Bei einer Zeremonie zum großen amerikanischen Familienfest Thanksgiving, wo er traditionell zwei Truthähne begnadigte, attackierte er vor wenigen Tagen auch wieder den Demokraten. Trump erklärte, als er die ersten Bilder der Truthähne gesehen habe, wollte er sie Chuck und Nancy nennen – in Anspielung an die Demokraten Chuck Schumer und Nancy Pelosi. „Aber dann wurde mir klar, dass ich sie nie begnadigen würde.“

Christian Helten

Maduro: USA wollen Venezuelas Öl kontrollieren

Venezuelas autoritärer Präsident Nicolás Maduro hat den USA vorgeworfen, es mit der verstärkten Militärpräsenz in der Karibik auf die Ölvorkommen seines Landes abgesehen zu haben. Durch militärische Gewalt wolle Washington die größten Erdölreserven der Welt in Venezuela unter seine Kontrolle bringen, schrieb Maduro in einem Brief an die Organisation erdölexportierender Länder (Opec). Die Stabilität der venezolanischen Ölproduktion und des internationalen Erdölmarkts seien dadurch gefährdet.

Nach Angaben Maduros sollen die USA 15 000 Soldaten und 14 Kriegsschiffe in der Karibik zusammengezogen haben. Die genannte Soldatenzahl deckt sich mit US-Medienberichten. Zuletzt hatte Trump dazu aufgerufen, den Luftraum über Venezuela als geschlossen anzusehen.

Markus C. Schulte von Drach

Markus C. Schulte von Drach

Trump droht Maduro am Telefon angeblich, ihn mit Gewalt zu stürzen

Von Donald Trump war dazu bislang öffentlich nichts zu hören, aber offenbar hat der US-Präsident vergangene Woche mit Venezuelas Präsidenten Nicolás Maduro telefoniert. Dem Wall Street Journal zufolge sprachen die beiden Präsidenten über Forderungen Venezuelas nach einer Generalamnestie für Maduro, seine hochrangigen Berater und deren Familien. Viele von ihnen sähen sich mit finanziellen Sanktionen der USA und Anklagen konfrontiert, hieß es, berichtet die Nachrichtenagentur dpa. Trump soll Maduro gesagt haben, dass die USA andere Optionen – darunter auch die Anwendung von Gewalt – in Betracht ziehen, falls er nicht freiwillig seinen Platz räumt. Laut New York Times ging es bei dem Telefonat auch um ein mögliches künftiges Treffen der beiden in den USA. Aktuelle Pläne gibt es dafür offenbar aber nicht. 

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