US-Angriff auf Boot: US-Admiral weist Bericht über Befehl zu Tötung von Überlebenden zurück

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Nach dem US-Angriff auf ein angebliches Drogenboot hat der beteiligte Admiral bestritten, einen Tötungsbefehl erhalten zu haben. Ein Demokrat äußerte sich beunruhigt.

4. Dezember 2025, 20:59 Uhr Quelle: DIE ZEIT, AP,

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 US-Marineadmiral Frank "Mitch" Bradley bestreitet, einen Tötungsbefehl von der US-Regierung erhalten zu haben.
US-Marineadmiral Frank "Mitch" Bradley bestreitet, einen Tötungsbefehl von der US-Regierung erhalten zu haben. © J. Scott Applewhite/​AP/​dpa

Bei einer Kongressanhörung hat Marineadmiral Frank "Mitch" Bradley bestritten, einen Befehl zur Tötung aller Insassen eines angeblichen Drogenboots in der Karibik von Pentagonchef Pete Hegseth erhalten zu haben. Das teilte Senator Tom Cotton nach dem Briefing im Geheimdienstausschuss der Parlamentskammer mit. Bradley habe sehr deutlich gemacht, dass er keinen Befehl erhalten habe, "keine Gnade walten zu lassen oder sie alle zu töten", sagte der Republikaner Cotton, der das Gremium leitet, und verteidigte den Angriff. 

Der ranghöchste Demokrat im Geheimdienstausschuss des Repräsentantenhauses, Jim Himes, zeigte sich hingegen beunruhigt über ein Video, das zeigen soll, wie zwei Insassen, die einen US-Angriff auf das Boot zunächst überlebten, kurz darauf bei einer Folgeattacke des Militärs getötet wurden. 

"Was ich in diesem Raum gesehen habe, war eines der verstörendsten Dinge, die ich in meiner Zeit im öffentlichen Dienst gesehen habe", sagte Himes vor Reportern. "Dort befanden sich zwei Personen in einer offenkundigen Notlage, ohne jede Möglichkeit der Fortbewegung, mit einem zerstörten Boot – und sie wurden von den Vereinigten Staaten getötet."

Berichte legen Kriegsverbrechen nahe

Bei dem Angriff auf ein angeblich mit Drogen beladenes Boot in der Karibik Anfang September wurden nach Angaben der US-Regierung elf Menschen getötet. Der Nachrichtenagentur AP zufolge soll die US-Regierung von den beiden Überlebenden gewusst und dennoch einen zweiten Angriff gestartet haben, um das Boot zu versenken. Berichte des Senders CNN und der Zeitung Washington Post legen nahe, dass der zweite Angriff gegen das Völkerrecht verstoßen haben könnte.

Noch ist nicht abschließend geklärt, wer die Angriffe angeordnet hatte. Nach Darstellung der US-Regierung soll Kommandeur Bradley den Befehl gegeben haben. US-Verteidigungsminister Pete Hegseth verteidigte dies und sagte, er selbst habe keine Überlebenden gesehen, sei aber auch "nicht für den Rest der Mission dabeigeblieben".

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