Türkei: Dutzende Fußballer im Zuge des Wettskandals festgenommen

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Profis der Istanbuler Topklubs Dutzende Fußballer im Zuge des Wettskandals in der Türkei festgenommen

Der Wettskandal im türkischen Fußball nimmt immer größere Ausmaße an. Nun wurden 35 Personen festgenommen – viele von ihnen Spieler. Unter den Verdächtigen sind auch Profis von Fenerbahçe und Galatasaray.

05.12.2025, 14.42 Uhr

Der Präsident des türkischen Fußballverbands, İbrahim Hacıosmanoğlu Ende Oktober

Der Präsident des türkischen Fußballverbands, İbrahim Hacıosmanoğlu Ende Oktober

Foto: Samet Yalcin / DIA Photo / AP / dpa

Im Zusammenhang mit dem Wettskandal im türkischen Fußball sind weitere Spieler festgenommen worden. Wie die Staatsanwaltschaft Istanbul  mitteilte, wurde die Festnahme von insgesamt 46 Personen angeordnet. Darunter seien 29 Spieler, von denen 27 im Verdacht stehen, auf Spiele ihrer eigenen Mannschaft gewettet zu haben.

Unter ihnen befindet sich laut Staatsanwaltschaft auch Metehan Baltaci von Galatasaray Istanbul, der im November bereits für neun Monate suspendiert worden war. Auch dem Fenerbahçe-Spieler Mert Hakan Yandaş wird vorgeworfen, über fremde Accounts gewettet zu haben. Den Ermittlern zufolge sollen mehrere Spiele beeinflusst worden sein. Unter den Verdächtigen sind demnach auch Vereinschefs. Nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu wurden 35 der 46 gesuchten Personen bereits festgenommen.

Der türkische Fußballverband (TFF) hatte Ende Oktober Vorwürfe bekannt gemacht, laut denen insgesamt 152 Unparteiische aktiv Wetten platziert haben sollen. 149 von ihnen wurden anschließend suspendiert. Zehn der beschuldigten Schiedsrichter hätten mehr als 10.000 Wetten platziert, einer von ihnen allein 18.227 Mal. 42 Schiedsrichter hätten jeweils auf mehr als 1000 Fußballspiele gewettet, sagte Verbandschef İbrahim Hacıosmanoğlu.

Später wurde auch gegen Spieler und Vereine ermittelt. Mindestens 1024 Spieler hätten ligaübergreifend ebenfalls auf Spiele gesetzt. Sie wurden vorläufig suspendiert. 27 der beschuldigten Sportler stehen in der Süper Lig unter Vertrag.

Die Ermittlungen der Istanbuler Staatsanwaltschaft hatten bereits Anfang November zur Inhaftierung von sechs Schiedsrichtern und des Präsidenten vom Erstligisten Eyüpspor geführt.

Schiedsrichter, Funktionäre, Spieler: Der massive Wettskandal erschüttert den türkischen Fußball. Die Affäre nährt Vorurteile, die schon einmal zu einem Faustschlag und Selbstjustiz geführt haben. Lesen Sie hier mehr dazu.

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