Formel 1 in Abu Dhabi: McLaren-CEO Zak Brown über mögliche Teamorder beim Finale

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Dreikampf beim Formel-1-Finale McLaren gegen Verstappen – nun also doch Teamorder möglich

Schnappt Max Verstappen McLaren noch die Fahrer-WM weg? Lange wollte der Rennstall keinen seiner Piloten bevorzugen. In Abu Dhabi werde man sich im Zweifel aber per Funk einschalten, bestätigte der Rennstall.

05.12.2025, 17.17 Uhr

 Bald Grund zum Feiern?

McLaren-CEO Zak Brown (M.) und seine beiden Fahrer Lando Norris und Oscar Piastri in Katar: Bald Grund zum Feiern?

Foto: Eric Alonso / PsnewZ / IMAGO

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Der Rennstall McLaren wird bei Bedarf eine Teamorder aussprechen, um den Fahrertitel zu sichern. Das bestätigte Zak Brown vor dem Finale in Abu Dhabi (Sonntag, 14 Uhr, TV: Sky). »Wir werden pragmatisch sein. Wir werden keine Fahrer-WM wegschmeißen«, so der McLaren-CEO über den anstehenden Dreikampf seiner Fahrer Lando Norris und Oscar Piastri gegen Vierfachweltmeister Max Verstappen (Red Bull). Wenn es darauf ankomme, werde es die Ansage vom Kommandostand geben. »Ja, natürlich«, sagte Brown beim Sender Sky Sports UK.

Ob und wann der Moment kommen könnte für den womöglich entscheidenden Funkspruch, bleibt abzuwarten. Sinngemäß laut Brown, wenn es bei einem so aussieht, dass er klare Chancen auf den Titel hat und der andere nicht mehr.

Das könnte bedeuten, dass zum Beispiel Piastri an einem bestimmten Punkt im Grand Prix zum Platztausch mit Norris aufgefordert wird, um Norris im WM-Kampf gegen Verstappen zu unterstützen.

Norris ist der Favorit auf den Titel. Vor dem 24. Grand Prix dieser Saison hat der Brite zwölf Punkte Vorsprung auf Verstappen, 16 sind es auf Teamkollege Piastri. Norris muss daher nur einen Podiumsplatz erreichen, um Weltmeister zu werden – unabhängig davon, was die anderen beiden machen. Verstappen holt seinen fünften Titel in Serie, wenn er siegt und Norris nicht über Platz vier hinauskommt. Doch noch zahlreiche weitere Konstellationen sind möglich.

»Lass Michael vorbei für die Meisterschaft«

McLaren hatte während des bisherigen Saisonverlaufs keinen der beiden Fahrer bevorzugen zu wollen, um damit die Titelchancen zu erhöhen. Vor dem Finale ist der Punktevorsprung auf Verstappen jedoch bedrohlich zusammengeschmolzen.

Vor wenigen Wochen hatte Brown noch rückblickend auf das damalige McLaren-Stallduell zwischen Lewis Hamilton und Fernando Alonso gesagt, das im Finale Kimi Räikkönen im Ferrari den WM-Titel bescherte: »Sollte das Gleiche passieren wie 2007, dann habe ich lieber diesen Ausgang als all die anderen Möglichkeiten, weil wir einen von beiden Fahrern favorisieren würden.« Und Teamchef Andrea Stella hatte betont: »Es ist, als hätte man zwei Söhne. Wie soll man da einen bevorzugen?«

Unklar ist auch, ob sich beide Fahrer überhaupt an eine Anweisung halten würden. Brown ist da sicher. «Ich habe keine Zweifel, dass beide Fahrer im besten Interesse des Teams fahren werden. Sie haben schon gezeigt, dass sie großartige Teamplayer sind«, betonte er und versprach ein hartes, aber sauberes Rennen.

Die bis heute wohl berühmteste Teamorder, weil in der Art auch eine Premiere, war Jean Todts Anweisung »Lass Michael vorbei für die Meisterschaft.« Geschehen 2001 in Spielberg, gesagt vom damaligen Ferrari-Teamchef an Rubens Barrichello zum Wohle des WM-Titels für Michael Schumacher.

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