Xreal 1S: Neue Display-Brille kann 2D-Videos in 3D darstellen

vor 2 Tage 5

Der chinesische Hersteller Xreal stellte in Japan eine neue Display-Brille sowie einen tragbaren Akku vor. Die Xreal 1S und Xreal Neo werden im Januar in Japan erscheinen. Für andere Märkte sind die Produkte noch nicht bestätigt.

Xreal 1S bewegt sich technisch zwischen den aktuellen Brillenmodellen Xreal One und Xreal One Pro und kostet ungefähr so viel wie ersteres Produkt. Xreal nennt einen japanischen Handelspreis von umgerechnet 375 Euro für Xreal 1S. Zum Vergleich: Xreal One und One Pro kosten in Japan umgerechnet 385 Euro bzw. 470 Euro. In Deutschland sind es 550 Euro für Xreal One und 690 Euro für Xreal One Pro.

Die neue Display-Brille nutzt denselben X1-Chip, der bereits die Xreal One und One Pro von älteren Modellen abgrenzt, und unterstützt damit serienmäßig 3DoF-Tracking. Erste Produktbilder legen nahe, dass Xreal 1S ebenfalls das Kamerazubehör Xreal Eye unterstützt, das zwischen die Gläser eingesetzt wird und 6DoF-Tracking ermöglicht. Digitale Inhalte bleiben damit stabil im Raum verankert, wenn man den Kopf dreht oder sich im Raum bewegt.

Was die Optik und das Sichtfeld betrifft, orientiert sich die Xreal 1S an der Xreal One und verzichtet auf die "Flat-Prism-Optik" der One Pro, die ein kompakteres Brillendesign und größeres Sichtfeld ermöglicht und das Auftreten von Lichtreflexionen reduziert. Das Sichtfeld beträgt 52 Grad und liegt damit näher an dem der Xreal One (50 Grad) als an dem der One Pro (57 Grad).

Die Auflösung der OLED-Mikrodisplays liegt bei 1920 × 2000 Bildpunkten pro Auge und ist damit geringfügig höher als die der Xreal One und One Pro (beide Full-HD). Die maximale Bildrate beträgt bei allen drei Brillen 120 Hertz. Bei der Helligkeit liegt die Xreal 1S gleichauf mit der Xreal One Pro (maximal 700 statt 600 Nits wie bei der Xreal One). Mit 82 Gramm ist die Xreal 1S etwa leichter als die Xreal One (84 Gramm) und One Pro (87 Gramm).

Eine neue Funktion der Xreal 1S ist die 3D-Konvertierung von Videos. Laut Xreal kann die Brille in Echtzeit herkömmliche Videos und Filme in stereoskopischem 3D darstellen. Die Echtzeitberechnung übernimmt der X1-Chip, wobei die Bildrate dabei auf 30 Hertz beschränkt ist. Wie gut diese Konvertierung in der Praxis funktioniert, muss ein Test zeigen. Die Display-Brille Viture Luma Ultra bietet ein ähnliches Feature, das in unserem Test jedoch nicht überzeugte. Da die Xreal One und One Pro ebenfalls den X1-Chip nutzen, könnte die 3D-Konvertierung theoretisch auch für diese Modelle kommen. Eine Bestätigung steht jedoch noch aus.

Xreal bewirbt die neuen Produkte als Zubehör für die Switch 2. Die 3D-Konvertierung erstreckt sich allerdings nicht auf interaktive Inhalte.

(Bild: Xreal)

Das zweite angekündigte Produkt ist das Akkuzubehör Xreal Neo. Die tragbare Batterie wird via USB-C zwischen Xreal-Brillen und externe mobile Geräte geschaltet. Dadurch werden letztere geladen statt entladen, was eine längere Nutzung ermöglicht. Der Akku bietet eine Kapazität von 10.000 mAh und eine maximale Ladeleistung von 60 Watt (Quick Charge) bei einem Gewicht von 245 Gramm. Zudem verfügt die Batterien über einen Magneten und einen ausklappbaren Standfuß, der das jeweils verbundene Gerät während des Ladens stützt. Der japanische Handelspreis beträgt umgerechnet rund 80 Euro.

Die Auslieferung der Xreal 1S und Xreal Neo in Japan beginnt Ende Januar 2026. Möglicherweise erfahren wir auf der CES 2026, ob und wann die Produkte in westliche Länder kommen.

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Xreal-Produkte gehören der Geräteklasse der Display-Brillen an, die als tragbares Kino, virtueller Spielebildschirm oder mobiler Arbeitsplatz dienen. Display-Brillen funktionieren nicht selbstständig und werden über ein Kabel an externe Geräte (Smartphone, Handheld, Konsole oder PC) angeschlossen, die sie mit Strom und Inhalten versorgen. Letztere erscheinen auf einer virtuellen Leinwand, die durch das jeweilige Sichtfeld begrenzt ist. Viele Display-Brillen ahmen das Aussehen von Sonnenbrillen nach, stehen durch die eingesetzte Display-Technik jedoch deutlich weiter vom Gesicht ab, was sie auffälliger macht als etwa die Ray-Ban Meta-Brillen. Nutzer mit Sehschwäche können bei Xreal oder Drittanbietern passende Korrekturlinsen bestellen, die an der Brille befestigt werden.

(tobe)

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