TU Berlin: Geraldine Rauch verliert Wahl zur Präsidentin – Fatma Deniz übernimmt

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Geraldine Rauch, Noch-Präsidentin der TU Berlin

Geraldine Rauch, Noch-Präsidentin der TU Berlin

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Tamara Eckhardt / DER SPIEGEL

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Die TU Berlin hat mit großer Mehrheit eine neue Präsidentin gewählt: Mit 42 Stimmen setzte sich die Informatikprofessorin und bisherige Vizepräsidentin Fatima Deniz gegen die Amtsinhaberin Geraldine Rauch durch. Diese erhielt 18 Stimmen, teilte die Pressestelle mit.

Rauch geriet im Mai 2024 in die Kritik wegen ihrer Zustimmung zu einem antisemitischen Post. Sie likte einen propalästinensischen Tweet auf der Plattform X, in dem Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu auf einem Bild mit Hakenkreuzen dargestellt wurde. Eine knappe Mehrheit des akademischen Senats der TU stimmte danach für ihren Rücktritt. Dies lehnte Rauch ab – und bekam Rückhalt vom Aufsichtsrat.

TU-Chefin sieht Like als Fehler

»Dieser Like war natürlich ein Fehler, und ich habe das sofort klar benannt«, sagte die TU-Chefin später in einem Interview mit dem SPIEGEL. Die Sicht von Rauch auf den Skandal damals und was sie daraus gelernt hat, lesen Sie hier. 

Die künftige TU-Präsidentin Deniz ist seit 2023 Professorin für Informatik an der TU Berlin. Seit 2024 ist sie zudem Vizepräsidentin für Digitalisierung und Nachhaltigkeit. In ihrer Forschung verbindet Deniz nach Informationen der Universität Informatik, Neurowissenschaften und Datenwissenschaft mit einem besonderen Fokus auf Sprache und Kommunikation in biologischen und technischen Systemen.

Fatma Deniz, Informatikprofessorin und bald neue TU-Präsidentin

Fatma Deniz, Informatikprofessorin und bald neue TU-Präsidentin

Foto: Michael Geipel / TU Berlin

»Ich freue mich über das Vertrauen, das mir entgegengebracht wurde und nehme das Mandat mit Zuversicht und Respekt an. Mein Ziel ist eine TU Berlin, die wissenschaftliche Exzellenz ermöglicht und zugleich verlässlich, nachhaltig und serviceorientiert arbeitet«, sagte Deniz nach der Wahl. Forschung, Lehre und Verwaltung bräuchten gute Rahmenbedingungen, dafür wolle sie sich einsetzen.

Im ersten Wahlgang vergangene Woche verfehlte Deniz mit 30 Stimmen die nötige Mehrheit knapp um eine Stimme, nun wird sie bald Präsidentin sein. Die reguläre Amtszeit von Rauch endet turnusgemäß am 31. März 2026.

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