»Spotify Wrapped«: In Deutschland haben Taylor Swift, Zartmann und »Gemischtes Hack« die Nase vorn

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Jahresrückblick »Spotify Wrapped« Taylor Swift bleibt Nummer Eins – aber der meistgehörte Song kommt von einem jungen Deutschen

Alle Jahre wieder – zeigt uns »Spotify Wrapped«, was uns musikalisch so bewegt hat die letzten Monate. Weltweit ist wenig Überraschendes dabei. Dafür aber in Deutschland.

03.12.2025, 14.00 Uhr

 Taylor Swift in Deutschland weiterhin am beliebtesten

Jahresrückblick »Spotify Wrapped«: Taylor Swift in Deutschland weiterhin am beliebtesten

Foto: Kevin Winter / TAS24 / Getty Images

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Der Dezember ist ein Listenmonat. Weihnachtsgeschenke, Rezepte, Einkaufszettel, gute Vorsätze und – auf jeden Fall mit deutlich weniger Stress verbunden – der Jahresrückblick von Spotify. Fast zuverlässiger als ein Tagebuch fasst »Wrapped« zusammen, wie es uns so ging über das Jahr. Haben wir fröhlich zu Popsongs getanzt? Herzschmerz in Balladen ertränkt? Haben wir uns das Putzen mit Entertainment-Podcasts erträglicher gemacht? Oder pflichtbewusst auf dem Weg zur Arbeit die News des Tages angehört? Und: Wie viel Zeit hatten wir überhaupt fürs Musikhören?

Während wir uns an all diese kleinen Alltagsmomente vermutlich gar nicht so richtig erinnern, weiß Spotify genau, wonach uns 2025 so war. Auch deswegen wird der Rückblick jedes Jahr aufs Neue mit Spannung erwartet – und dann gleich (stolz oder voller Ironie) in der Insta Story geteilt.

Neben dem persönlichen Einblick in die Musikvorlieben veröffentlicht der Streamingdienst auch, auf welche Künstlerinnen und Künstler sich die ganze Welt einigen konnte. Welche Songs global erfolgreich waren. Und welche Podcasts die größte Reichweite erzielten. Vor allem spannend: Welche neuen Namen tauchen in den Listen auf?

Hier kommt der Überblick

Bei den Top-Künstlerinnen und Künstlern ist meist nicht die Frage, wer genau draufstehen wird, sondern wie sich die Top Ten in der Reihenfolge verändert hat. Die großen Namen sind auch 2025 in der Liste festgetackert. In diesem Jahr hat sich Bad Bunny allerdings (mal wieder) vor Taylor Swift geschoben – und ist damit zum vierten Mal in seiner Karriere zum meistgestreamten Spotify-Künstler weltweit geworden. Swift landet auf Platz Zwei, dahinter – auch wenig überraschend – finden sich The Weeknd, Drake und Billie Eilish. Spannender sind vermutlich die Plätze Neun und Zehn, die vom indischen Künstler Arijit Singh und der US-Band Fuerza Regida belegt werden. Letztere machen traditionelle mexikanische Musik und zeigen, wie Latin Music derzeit die Charts bestimmt.

 Sänger Bad Bunny

Weltweit am meisten via Spotify gestreamt: Sänger Bad Bunny

Foto: Chris Pizzello / Invision / AP

Auch bei den weltweiten Top-Songs trifft man 2025 auf alte Bekannte. Lady Gaga und Bruno Mars führen das Ranking mit ihrem Hit »Die With A Smile« an. Im vergangenen Jahr erreichte das Lied den zehnten Platz in der Liste von »Spotify Wrapped«. Dahinter folgen Billie Eilish mit »Birds Of A Feather« und nochmal Bruno Mars: »Apt.«, das er zusammen mit der neuseeländisch-koreanischen Sängerin Rosé aufgenommen hat. Auf Platz Vier liegt Alex Warren mit »Ordinary«. Ein Lied, das seinen Erfolg der millionenfachen Verwendung in TikTok- und Insta-Videos verdankt. Die Plätze Fünf bis Zehn belegen Bad Bunny (»DtMF«), sombr (»Back To Friends«), HUNTR/X, EJAE, AUDREY NUNA, REI AMI, KPop Demon Hunters Cast (»Golden«), Kendrick Lamar und SZA (»Luther«), Gracie Abrams (»That's So True«) und nochmal Billie Eilish (»Wildflower«). Spannend ist hier, dass sich mit dem Erfolg von KPop Demon Hunters ein deutlicher Screen-to-Stream-Effekt ablesen lässt.

  1. Bad Bunny

  2. Taylor Swift

  3. The Weeknd

  4. Drake

  5. Billie Eilish

  6. Kendrick Lamar

  7. Bruno Mars

  8. Ariana Grande

  9. Arijit Singh

  10. Fuerza Regida

Und in Deutschland?

Da hat ein heimischer Künstler den meistgestreamten Song des Jahres geliefert: der Popkünstler Zartmann. Sein Song »Tau mich auf« hat es hier vor Alex Warrens »Ordinary« geschafft. Auf Platz Drei rangiert der Schlagersong »Wackelkontakt« vom deutschen Liedermacher Oimara, der offenbar vom Karneval und aus den Schützenfestzelten direkt rein in die Playlists gestreamt wurde. Außerdem in den deutschen Top Ten: »Akon« von Jazeek, das eben schon erwähnte »Apt.«, »The Emptiness Machine« von Linkin Park, »Shabab(e)s im VIP« von Pashanim und Ceren, Reezys »Sabía que No« sowie die auch international gelisteten »Die With A Smile« und »Golden«.

 der deutsche Sänger Zartmann

Das erste Mal Teil des »Spotify Wrapped«-Rückblicks: der deutsche Sänger Zartmann

Foto: Florian Wieser / APA / picture alliance

Bei den Künstlern setzt sich die deutsche Liste jedoch ganz anders zusammen als die globale Auswertung: Taylor Swift bleibt auf der Eins, dahinter folgt der 25 Jahre alte Rapper Pashanim aus Berlin. Dass Linkin Park wieder Musik macht, wird hierzulande mit Platz Drei in der Streamingliste belohnt. Dann wird es wieder Rap-lastig: Jazeek, Bonez MC, Luciano, The Weekend, Aymen, RAF Camora und Reezy.

  1. Taylor Swift

  2. Pashanim

  3. Linkin Park

  4. Jazeek

  5. Bonez MC

  6. Luciano

  7. The Weeknd

  8. Aymen

  9. RAF Camora

  10. Reezy

Klassiker bei den Podcasts und den Hörbüchern

Die deutsche Podcast-Liste weist wenig Überraschungen auf. Hier hat sich vor allem eine Umverteilung der Plätze ergeben, nicht aber ein glanzvoller Neueinstieg. Die Deutschen hören weiter am liebsten den von Felix Lobrecht und Tommi Schmitt gehosteten Podcast »Gemischtes Hack«, dahinter (erneut) »Mordlust« von Paulina Krasa und Laura Heidrich. Bill und Tom Kaulitz haben es mit »Kaulitz Hills« auf Platz Drei geschafft.

Dieses Jahr auch im Rückblick dabei: Hörbücher. Am meisten wurde in Deutschland demnach Rebecca Yarros Roman »Fourth Wing« gestreamt. Ihre Fortsetzung »Irone Flame« schaffte es auf Platz Vier. Auf Platz Zwei und Drei finden sich Klassiker: J.R.R. Tolkiens »Der Herr der Ringe« (erster Teil) und Christopher Paolinis »Eragon – Das Vermächtnis der Drachenreiter«. Platz Fünf geht an eine deutsche Autorin: Caroline Wahl mit ihrem Roman »22 Bahnen«.

  1. Gemischtes Hack

  2. Mordlust

  3. Kaulitz Hills – Senf aus Hollywood

  4. Mord auf Ex

  5. Hotel Matze

  6. Wissen Weekly

  7. Lanz & Precht

  8. Dick & Doof

  9. Fest & Flauschig

  10. Hobbylos

Und die Konkurrenz?

Kurz vor der Veröffentlichung der Spotify-Listen haben auch andere Streaminganbieter ihre Zusammenfasungen mit ihren Nutzerinnen und Nutzern geteilt. Vieles überschneidet sich. Wer auf Spotify erfolgreich ist, der ist es auch bei Apple Music. Die Listen unterscheiden sich zum Großteil nur in der Platzierung. Zartmann zum Beispiel landete bei Apple Music bei den deutschen Streams auf Platz Drei, auf den ersten Platz kämpften sich hier Bruno Mars und Rosé.

Der französische Streaminganbieter Deezer kommt da schon überraschender daher. Bei den beliebtesten Künstlern tauchen hier zwei Bands auf, die bei Spotify in diesem Jahr gar nicht vorkommen: Coldplay und Imagine Dragons. Bei den meistgestreamten Songs werden zudem auch Benson Boones »Beautiful Things« und Chappell Roans »Pink Pony Club« gelistet.

Noch größere Unterschiede in der Hörerschaft weist der Vergleich mit YouTube auf, das offenbar mehr Streams generiert, die auf Trendsounds basieren. So landen in den deutschen Tops zum Beispiel das Lied »Sigma Boy«, »Mona Lisa Motion« von der erst 15-jährigen Künstlerin Zah1de und »Passo bem solto« von Atlxs.

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