Diese drei Nonnen haben schon wieder Ärger. Erst im September hatten sie aus Protest ihr Kloster in Österreich besetzt, jetzt soll es ihren Social-Media-Accounts an den Kragen gehen. Doch die Schwestern Bernadette, Rita und Regina aus Goldenstein denken gar nicht daran, sich ihre Onlinepräsenz verbieten zu lassen. Immerhin folgen ihnen bei Instagram mehr als 240.000 Menschen.
Schwester Rita, Ordensschwester, 82 Jahre:
»Dem stehe ich ganz locker gegenüber. Warum? Man kann uns den Mund nicht zubicken. Sag’ ich halt, so in meiner Art.«
Was ist passiert? Der Leiter des Klosters nahe der bayerischen Grenze hatte für die Nonnen einen Platz im Seniorenheim organisiert – jedoch gegen den Willen der Schwestern. Mithilfe eines Schlüsseldienstes verschafften sie sich im September Zutritt zu dem leer stehenden Kloster und besetzten es. Hier hatten sie jahrzehntelang gewohnt und in der Klosterschule gearbeitet.
Im Kloster dürfen sie nun erst mal bis auf Weiteres bleiben, heißt es in einem Schreiben ihrer Probstes. Allerdings gibt es eine Bedingung: Die Nonnen sollen ihre Social-Media-Aktivitäten einstellen. Deshalb wenden sie sich jetzt an die höchste Instanz der katholischen Kirche, Papst Leo.
Schwester Bernadette, Ordensschwester, 88 Jahre:
»Ich glaube auch, dass er gegen diesen Skandal ist, den wir erleben mussten. Wir haben es getragen, es war manchmal so schwer, aber in Gottes Hand, wenn man das ist, ist es trotzdem erträglich. Und zum Aufopfern haben wir ja dann genug gehabt. Und ich glaube, dass Papst Leo auf unserer Seite ist.«
Schritt für Schritt wird das Kloster auch wieder bewohnbar. Zwei Spender finanzierten einen Treppenlift, sodass sich auch Schwester Bernadette wieder im Kloster bewegen kann.
Schwester Bernadette, Ordensschwester, 88 Jahre:
»Das ist so, so liebenswürdig, dass wir das alles bekommen haben. Nachdem man unseren herausgerissen hat und wieder verkauf hat. Es war ein Schock, wie ich gekommen bin, und kein Treppenlift war mehr da. Es war so schlimm. Dass man so was machen kann, wir waren ja noch nicht tot.«
Um weiteren Schaden von der Kirche abzuwenden, bitten die drei Nonnen jetzt in einem Schreiben an den Vatikan die Entpflichtung ihres Klosterleiters – nun soll eben Papst Leo entscheiden.

vor 2 Tage
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