Nach Drohung gegen WhatsApp: Roblox, FaceTime und Snapchat in Russland blockiert

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Die russische Telekommunikationsaufsicht Roskomnadzor hat innerhalb weniger Stunden die Spieleplattform Roblox, Apples Messenger FaceTime und den Instant Messenger Snapchat blockiert. Das geht aus mehreren Medienberichten hervor. Angefangen hat die Blockadewelle laut der Nachrichtenagentur AFP mit Roblox, zu dem die ersten Problemberichte demnach am Mittwoch eingetroffen sind. Die Sperre wurde mit schädlichen Inhalten für Kinder begründet, denen sie dort ausgesetzt seien. FaceTime und Snapchat folgten dann laut der Moscow Times und Reuters am Donnerstag. Beide Blockaden seien mit einer angeblichen Rolle bei terroristischen Angriffen in Russland begründet worden, die über die Messenger organisiert worden seien.

Die Sperren von Roblox und der beiden Messenger folgt nur wenige Tage auf die jüngste Drohung gegen WhatsApp. Noch ist unklar, ob es einen Zusammenhang gibt. Die Begründung, die laut der Moscow Times jetzt für die Sperrung von FaceTime gegeben wurde, erinnere inhaltlich stark an die Vorwürfe, die WhatsApp gemacht wurden. Jeweils geht es um angebliche Gesetzesverstöße. Laut der Zeitung, die inzwischen nicht mehr aus der russischen Hauptstadt, sondern aus Amsterdam berichtet, gab es bei FaceTime schon seit September Berichte über Probleme. Die Stellungnahme von Roskomnadzor sei nun die erste offizielle Bestätigung dafür, dass die Behörden gegen den Dienst vorgehen.

Der russische Staat geht schon länger gegen ausländische Kommunikationsdienste vor. Anrufe über WhatsApp und Telegram werden etwa schon länger eingeschränkt. Signal und Viber werden sogar schon seit dem vergangenen Jahr blockiert. Erklärtes Ziel von Moskau ist es, die Nutzung ausländischer Technik so weit einzuschränken, dass die Menschen auf inländische Alternativen umsteigen. Dabei geht es etwa um den Messenger Max, der in Russland entwickelt wurde. Wenn es nach der Regierung geht, soll er WhatsApp und Telegram ablösen, die aber bislang noch deutlich häufiger genutzt werden. Ob die Blockadewelle nur der Auftakt für weitere Schritte ist, muss sich noch zeigen.

(mho)

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