Israel vermisst noch die Leichen von zwei Geiseln der Hamas. Zuletzt hatte die Terrorgruppe mehrfach die sterblichen Überreste anderer Personen übergeben. Das Liveblog
Aktualisiert am 3. Dezember 2025, 17:23 Uhr
- Seit dem Hamas-Massaker vom 7. Oktober 2023 führt Israel einen Krieg im Gazastreifen.
- Am 10. Oktober 2025 ist dort eine Waffenruhe in Kraft getreten. Zuvor hatten sich Israel und die Hamas darauf geeinigt, die erste Phase eines von der US-Regierung vorgeschlagenen 20-Punkte-Plans umzusetzen.
-
Unsere Themenseite zum Krieg im Nahen Osten finden Sie hier.
- Neben eigenen Recherchen verwenden wir Material der Nachrichtenagenturen AFP, AP, dpa, epd, KNA und Reuters.
Hamas übergibt weitere Leiche einer möglichen Geisel an Israel
Die Hamas hat die sterblichen Überreste einer weiteren Person an das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) übergeben. Die IKRK-Mitarbeiter, die sie empfangen haben, übergaben sie anschließend an Israel, wie das Büro von Regierungschef Benjamin Netanjahu bestätigte. Sollte es sich tatsächlich um die Leiche einer Geisel der palästinensischen Terrorgruppe handeln, würde sich noch die Leiche einer weiteren von der Hamas entführten Person im Gazastreifen befinden.
Die Identität der nun übergebenen Leiche soll in einem forensischen Institut in Tel Aviv geklärt werden. Die Hamas hat in der Vergangenheit auch sterbliche Überreste von Personen übergeben, bei denen es sich nicht um die noch vermissten Geiseln handelte. Derzeit vermisst Israel noch die Überreste von zwei Geiseln.
Auf die Übergabe der Leichen aller Geiseln hatten sich die Hamas und Israel im Rahmen einer Vereinbarung für die derzeit gültige Waffenruhe im Oktober verständigt. Für jede israelische Geisel, deren Leiche an Israel übergeben wird, muss Israel laut der Vereinbarung die Leichen von 15 im Krieg gestorbenen Bewohnern des Gazastreifens übergeben.
Ägypten dementiert Einigung mit Israel zu Öffnung von Grenzübergang
Der Grenzübergang Rafah wird ägyptischen Angaben zufolge nicht für die Ausreise von Bewohnern des Gazastreifens geöffnet. Eine entsprechende israelische Ankündigung wies der staatliche Informationsdienst unter Berufung auf eine offizielle ägyptische Quelle zurück. "Wenn ein Abkommen zur Öffnung des Übergangs geschlossen wird, wird dies für beide Richtungen zur Einreise und zur Ausreise aus dem Gazastreifen gelten, entsprechend dem Plan von US-Präsident Donald Trump", hieß es.
Zuvor hatte die israelische Behörde Cogat mitgeteilt, der Übergang Rafah werde "in den kommenden Tagen" geöffnet. Die Öffnung solle "ausschließlich für die Ausreise von Bewohnern des Gazastreifens nach Ägypten" gelten.

Erstes Treffen von Vertretern Israels und des Libanons seit Waffenruhe
Vertreter Israels und Libanons sind in Beirut zu Gesprächen zusammengekommen. Die Nachrichtenagentur AFP berichtete unter Berufung auf Regierungskreise, das Treffen sei bereits "im Gange". Es finde im Hauptquartier der UN-Mission Unifil in Nakura im Südlibanon an der Grenze zu Israel statt. Es sind die ersten bilateralen Gespräche beider Länder seit Inkrafttreten der Waffenruhe zwischen Israel und dem Libanon vor einem Jahr.
Das Büro von Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu nannte das Treffen einen "ersten Versuch, eine Grundlage für Beziehungen und wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen Israel und dem Libanon zu schaffen".

Israel kündigt Öffnung des Grenzübergangs Rafah an
Israel will den Grenzübergang Rafah zwischen dem Gazastreifen und Ägypten bald öffnen. Wie die zuständige Behörde über X mitteilte, sollen Palästinenser aus dem Gazastreifen nach Ägypten ausreisen dürfen, sofern sie sich einer Sicherheitsprüfung unterziehen. Ein- und Ausreisen anderer Personengruppen bleiben untersagt. Die ersten Ausreisen will Israel demnach "in den kommenden Tagen" ermöglichen. Eine zivile EU-Mission soll die Grenzöffnung begleiten.
Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hatte im Oktober trotz des Waffenruhe-Abkommens zunächst angeordnet, dass "der Rafah-Übergang bis auf Weiteres geschlossen bleibt". Er machte eine Öffnung davon abhängig, inwieweit sich die Terrorgruppe Hamas an ihren Teil der Waffenruhe hält. Palästinenser können bis dato nur unter strengen Einschränkungen über den israelischen Übergang Kerem Schalom ausreisen.

Übergebene sterbliche Überreste sollen nicht von Geiseln stammen
Nach israelischen Angaben stammen die am Dienstag von der Terrorgruppe Hamas übergebenen sterblichen Überreste nicht von einer der beiden noch im Gazastreifen verbliebenen toten Geiseln. Dies habe eine forensische Untersuchung ergeben, lies das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu verlauten.
Die Hamas hatte zur Übergabe mitgeteilt, es handele sich um die Überreste einer israelischen Geisel. Mitarbeiter des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz übergaben die sterblichen Überreste an die israelische Armee.
Neben den sterblichen Überresten einer israelischen Geisel soll sich noch die Leiche eines aus Israel verschleppten Thailänders im Gazastreifen befinden.

Israelische Regierung bereitet sich auf den Empfang der letzten getöteten Geiseln vor
Die israelische Regierung geht davon aus, dass Angehörige der Terrororganisation Hamas die Leichen der zwei letzten getöteten Geiseln an das Rote Kreuz übergeben werden, das sie dann an Israel weitergeben werde. Das teilte das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu mit. Demnach sollen die sterblichen Überreste forensisch untersucht werden, um sicherzustellen, dass es sich um die toten Geiseln handelt. Zunächst war unklar, ob sie bereits an Mitarbeiter des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz übergeben worden sind.
Bei den Überresten soll es sich um jene der zwei letzten im Gazastreifen verbliebenen Geiseln handeln, die bei dem von der Hamas angeführten Terrorangriff auf Israel am 7. Oktober 2023 verschleppt wurden. Es handelt sich dabei um den israelischen Soldaten Ran Gvili und den thailändischen Staatsbürger Sudthisak Rinthalak. Die Terrororganisation Hamas spricht im Gegensatz zur israelischen Regierung davon, nur eine getötete Geisel übergeben zu wollen.
Israelische Armee tötet Journalisten und weitere Menschen im Gazastreifen und im Westjordanland
Im Gazastreifen hat das israelische Militär in der Stadt Chan Junis den Journalisten Mohammed Wadi per Drohnenangriff getötet. Das teilte das Nasser-Krankenhaus mit, in das seine Leiche gebracht wurde. Nach Angaben der Al-Auda-Klinik wurde ein weiterer Mann in der Nähe des Geflüchtetenlagers Bureidsch im Zentrum des Küstenstreifens erschossen.
Nach Angaben des Gesundheitsministeriums im Gazastreifen sind seit Inkrafttreten der Waffenruhe im Oktober mehr als 350 Palästinenser getötet worden. Das israelische Militär äußerte sich nicht zu den Vorfällen.
Im besetzten Westjordanland wurden ebenfalls zwei Palästinenser getötet. Der erste Vorfall ereignete sich nach israelischen Angaben nahe der israelischen Siedlung Ateret nördlich von Ramallah. Das palästinensische Gesundheitsministerium berichtete von einem 18-Jährigen, der von israelischen Soldaten getötet worden sein soll. Zunächst war unklar, ob sich die Angaben auf den Vorfall in Ateret bezogen.
Zudem töteten israelische Soldaten einen 17-Jährigen nahe der Stadt Hebron, wie das palästinensische Gesundheitsministerium mitteilte. Er soll nach israelischer Darstellung eine Gefahr für die Soldaten dargestellt haben und daraufhin erschossen worden sein.
Wadephul fordert zeitnahen Beginn von Wiederaufbaukonferenz für Gazastreifen
Angesichts der nach wie vor katastrophalen humanitären Lage im Gazastreifen hat Außenminister Johann Wadephul die Einberufung der von Ägypten geplanten Wiederaufbaukonferenz gefordert. "Wir fühlen uns diesem Prozess verpflichtet und wir ermutigen Ägypten, zu dieser Konferenz jetzt einzuladen", sagte der CDU-Politiker bei einem Treffen mit seinem ägyptischen Kollegen Badr Abdelatty in Berlin. Deutschland stehe bereit, sich zu beteiligen und den Wiederaufbau zu unterstützen.
Abdelatty sagte laut offizieller Übersetzung, Ägypten suche gemeinsam mit den USA nach einem Termin für die Konferenz und hoffe, diesen schnell zu finden. Der Wiederaufbau sei ein wichtiges Element des US-Friedensplans. Es gehe nun darum, die Prioritäten richtig zu setzen, denn die Zeit dränge. Als Mitorganisator spiele Deutschland eine wichtige Rolle.
Wadephul appellierte an Israel, sich an den Waffenstillstand zu halten und insbesondere noch mehr humanitäre Hilfe zu ermöglichen. Zudem bleibe die Entwaffnung der Hamas zentral.
Papst ruft zu Ende der Gewalt im Südlibanon auf
Papst Leo XIV. hat ein Ende der Gewalt im Süden des Libanon gefordert. "Mögen die Angriffe und Feindseligkeiten aufhören", sagte der Papst zum Abschluss seines Besuchs im Libanon. "Wir müssen erkennen, dass der bewaffnete Kampf keinen Nutzen bringt. Während Waffen tödlich sind, sind Verhandlungen, Vermittlung und Dialog konstruktiv", sagte er.
Trotz einer von den USA vermittelten Waffenruhe zwischen der libanesischen Hisbollah-Miliz und Israel greift die israelische Armee den Libanon immer wieder aus der Luft an.

Trump lädt Netanjahu erneut ins Weiße Haus ein
Nach israelischen Angaben hat US-Präsident Donald Trump dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu einen weiteren Besuch in den USA vorgeschlagen. Dieser werde "in naher Zukunft" stattfinden, teilte Netanjahus Büro mit. Es wäre seine fünfte Reise in die USA seit Trumps Amtsantritt im Januar.

Israelische Armee tötet erneut zwei Menschen im Gazastreifen
Inmitten der geltenden Waffenruhe haben israelische Soldaten zwei Menschen im Norden des Gazastreifens erschossen. Bei den Getöteten habe es sich um "Terroristen" gehandelt, die eine "unmittelbare Bedrohung" dargestellt hätten, teilte die israelische Armee mit. Eine israelische Drohne soll zudem einen Palästinenser im Südosten der Stadt Gaza getötet haben, wie die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa mitteilte.
Die Waffenruhe gilt eigentlich seit dem 10. Oktober, wurde seither aber immer wieder gebrochen. Nach Zahlen der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde wurden dabei bisher mehr als 350 Palästinenser getötet. Auch mehrere israelische Soldaten wurden bei Angriffen getötet.
Israelische Armee tötet mehr als 40 Hamas-Terroristen bei Tunnelangriffen
Das israelische Militär bombardiert trotz einer Waffenruhe weiter mutmaßliche unterirdische Verstecke der Terrororganisation Hamas im Gazastreifen. Bei entsprechenden Einsätzen seien in der vergangenen Woche mehr als 40 mutmaßliche Hamas-Mitglieder getötet worden, teilte die israelische Armee mit.
Ziel der seit 40 Tagen andauernden Einsätze in der Nähe von Rafah sei es, "die noch vorhandenen unterirdischen Tunnelsysteme in dem Gebiet zu zerstören und die darin versteckten Terroristen zu eliminieren", teilte die Armee am Sonntag mit.
Papst Leo spricht sich erneut für Zweistaatenlösung aus
Auf seinem Flug in den Libanon hat Papst Leo XIV. erneut einen unabhängigen Staat für die palästinensische Bevölkerung befürwortet. Dies sei im Nahostkonflikt die einzige für beide Seiten gerechte Lösung, sagte Leo. Das Oberhaupt der katholischen Kirche hatte sich bereits im September sowohl vor israelischen als auch palästinensischen Politikern für die Zweistaatenlösung ausgesprochen.
Palästinenser zählen mehr als 350 Tote seit Feuerpause
Seit Ankündigung der Feuerpause im Gazastreifen am 11. Oktober sind laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde 356 Palästinenser getötet worden. Die Behörde zählt seit Kriegsbeginn insgesamt rund 70.100 getötete Palästinenser. Unabhängig überprüfen lassen sich die Angaben zunächst nicht.

Israelische Armee meldet Tötung von vier bewaffneten Palästinensern im Gazastreifen
Die israelische Armee hat im Süden des Gazastreifens vier mutmaßliche Extremisten getötet. Nach Militärangaben wurden die Männer bei Rafah entdeckt, als sie aus einer unterirdischen Anlage kamen, und anschließend in Absprache mit der Luftwaffe getötet.
Israelischen Medien zufolge hielten sich in dem Tunnel in Rafah zahlreiche bewaffnete Hamas-Mitglieder auf. Gespräche über freies Geleit seien zuvor gescheitert.
Wie dieTimes of Israel berichtete, handelte es sich bei den Getöteten um den lokalen Hamas-Bataillonskommandeur, seinen Stellvertreter, einen Kompaniekommandeur sowie einen weiteren Aktivisten, der als Sohn des ranghohen Hamas-Funktionärs Ghazi Hamad identifiziert wurde.
Trotz der seit dem 10. Oktober geltenden Waffenruhe kommt es weiterhin zu Zwischenfällen. Laut Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde wurden seitdem mehr als 350 Palästinenser getötet, auch mehrere israelische Soldaten kamen ums Leben.

vor 2 Tage
4








English (US) ·