Oscarpreisträgerin Jodie Foster nennt Schauspielerei einen grausamen Beruf
Sie stand schon mit drei Jahren vor der Kamera, übernahm später legendäre Rollen: Jodie Foster gehört zweifellos zu Hollywoods Superstars. Doch was sie über ihre Karriere sagt, klingt traurig.
03.12.2025, 08.00 Uhr
Jodie Foster in Marrakesch
Foto: Abdel Majid Bziouat / AFPDieser Artikel gehört zum Angebot von SPIEGEL+. Sie können ihn auch ohne Abonnement lesen, weil er Ihnen geschenkt wurde.
Oscarpreisträgerin Jodie Foster, 63, hätte sich »nie dafür entschieden, Schauspielerin zu werden«. »Ich habe nicht die Persönlichkeit einer Schauspielerin. Ich bin keine Person, die auf einem Tisch tanzen und Lieder für Menschen singen möchte«, sagte sie laut »Guardian« bei einem Auftritt auf dem Filmfestival in Marrakesch.
»Es ist eigentlich einfach ein grausamer Beruf, der für mich als junges Mädchen ausgesucht wurde«, so Foster. In Marrakesch sprach sie dem Bericht zufolge über Eltern, die ihre Kinder zum Schauspiel ermutigen, und sagte, sie wisse, »wie gefährlich das ist«.
Foster stand bereits im Alter von drei Jahren erstmals vor der Kamera. Ihre Mutter arbeitete damals in der Filmbranche und hatte der kleinen Jodie einen Werbedreh vermittelt – für Sonnencreme. Es folgten weitere Werbespots, bevor sie ab 1968 in TV-Serien auftrat und in ersten Filmen mitspielte.
Sorge um junge Generation
In dem Psychodrama »Taxi Driver« von 1976 spielt Foster eine minderjährige Prostituierte. Die Rolle brachte ihr ihre erste Oscarnominierung ein. Zu Beginn der Dreharbeiten des Martin-Scorsese-Films war die Schauspielerin zwölf Jahre alt.
Diese Erfahrungen hätten sie dazu gebracht, sich nun um junge Schauspielerinnen und Schauspieler der neuen Generation zu sorgen, sagte Foster. »Ich habe das Gefühl, ich muss nach ihnen schauen und frage mich: Wo sind ihre Eltern? Warum sagt ihnen niemand, dass sie weniger Filme drehen sollten – oder sie vielleicht nicht betrunken über den roten Teppich gehen sollten? Ich will sie beschützen, weil ich weiß, wie gefährlich das ist.«
Foster zeigte sich laut »Guardian« zudem erstaunt darüber, dass Menschen heutzutage überhaupt noch Schauspieler werden wollen: »Wenn sie wüssten, dass man, um wirklich gut zu sein, auf eine gewisse Weise seines Lebens beraubt wird.«
In Marrakesch räumte sie jedoch ein, dass ihre Skepsis dem eigenen Können zuträglich gewesen sein könnte: »Sie macht meine Arbeit etwas anders, weil ich nicht daran interessiert bin, einfach nur um des Schauspielens willen zu spielen. Wenn ich auf einer einsamen Insel wäre, wäre das Schauspielern vermutlich das Letzte, was ich tun würde. Ich wollte einfach nur überleben.«

vor 2 Tage
5








English (US) ·