Historisches Militärabkommen geschlossen Großbritannien und Norwegen wollen gemeinsam russische U-Boote jagen
Die beiden Königreiche bauen eine Kriegsschiffsflotte auf, mindestens 13 Fregatten sollen es werden. Der Auftrag: Sie sollen die kritische Infrastruktur im Atlantik sichern und Wladimir Putin Paroli bieten.
04.12.2025, 22.52 Uhr
Die HMS Ambush, ein U-Boot der britischen Marine
Foto: La(phot) Stu Hill/ dpaAutomatisch erstellt mit KI. Mehr Informationen dazu hier.
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Großbritannien hat Anfang des Jahres beschlossen, seine Marine zu modernisieren.
Der Beschluss sei auch ein Bekenntnis zum atomaren Abschreckungspotenzial des Landes »als unsere ultimative Absicherung in einer gefährlicheren Welt«, erklärte Verteidigungsminister John Healey seinerzeit vor einem Besuch in der Rolls-Royce-Fabrik für Atomreaktoren.
Im April entdeckte das Militär dann mutmaßliche russische Spionagesensoren am Meeresgrund vor der britischen Insel. Im Atlantik tobt »ein Krieg«, sagte ein hochrangiger britischer Militärvertreter der »Sunday Times«. »Es ist ein Katz-und-Maus-Spiel, das seit dem Ende des Kalten Krieges andauert und sich jetzt wieder aufheizt.«
Vor diesem Hintergrund hat Großbritannien nun ein Militärabkommen mit Norwegen geschlossen, wie die BBC und die Nachrichtenagentur AFP berichten. Beide Königreiche wollen künftig gemeinsam »russische U-Boote jagen«. Dies sieht ein am Donnerstag vorgestelltes Verteidigungsabkommen beider Länder vor, dem sogenannten Lunna-House-Abkommen. Der britische Premierminister Keir Starmer empfing dazu den norwegischen Regierungschef Jonas Gahr Störe in London.
Starmer und der norwegische Regierungschef in London
Foto: Javad Parsa / NTB / IMAGONach Angaben des britischen Verteidigungsministeriums soll es eine gemeinsame Kriegsschiffsflotte geben. Die Streitkräfte beider Länder würden »abwechselnd« eine Flotte von mindestens 13 in Großbritannien gebauten Fregatten kommandieren. Neben der Überwachung russischer Marine-Aktivitäten im Nordatlantik soll die britisch-norwegische Flotte dem britischen Verteidigungsministerium zufolge »kritische Infrastruktur wie Unterseekabel und Pipelines schützen«.
Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar 2022 sind in europäischen Gewässern mehrfach wichtige Telekommunikations- und Stromkabel beschädigt worden. Experten gehen davon aus, dass dies auf hybride Angriffe Russlands gegen den Westen zurückgeht. Die Sichtung russischer Schiffe in britischen Hoheitsgewässern hat nach Angaben aus London in den vergangenen zwei Jahren um 30 Prozent zugenommen.

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