Die Fußball-Europameisterschaft 2029 wird in Deutschland ausgetragen. Das entschied das Exekutivkomitee des Kontinentalverbandes Uefa am Mittwoch in Nyon (Schweiz). Deutschland wird nach 1989 und 2001 zum dritten Mal EM-Gastgeber sein. Die weiteren Bewerber waren Polen sowie Dänemark gemeinsam mit Schweden.
Um 16.35 Uhr zog UEFA-Präsident Aleksander Čeferin den Zettel mit der Aufschrift »Germany« aus dem Umschlag und sorgte für großen Jubel bei der Delegation mit Spielführerin Giulia Gwinn und Bundestrainer Christian Wück. Es wird das erste große Turnier für Fußballerinnen in Deutschland seit der WM 2011.
Turnier ohne Hamburg und Berlin
Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hatte in seinem Werben um die Stimmen der Uefa-Delegierten vor allem auf das Versprechen voller großer Stadien und damit einhergehenden Gewinnen gesetzt. Zumindest eine schwarze Null soll herausspringen, bislang mussten die wirtschaftlichen Verluste bei Europameisterschaften der Frauen stets querfinanziert werden. »Unser Ziel ist es bei den Spielen, die wir dann sehen, über eine Million Zuschauer ins Stadion zu bringen«, hatte DFB-Präsident Bernd Neuendorf vor der Vergabe gesagt.
Ende August war die finale Auswahl von austragenden Städten bekannt geworden. Mit dazu gehörten: München, Dortmund, Köln, Frankfurt, Düsseldorf, Leipzig, Hannover und Wolfsburg. Nicht dabei waren hingegen Hamburg, Berlin, Gelsenkirchen und Bremen.
Die Uefa hatte mindestens ein Stadion mit mindestens 50.000 Plätzen, drei mit mindestens 30.000 Plätzen sowie vier Arenen mit mindestens 20.000 Plätzen gefordert. Von den acht deutschen Spielorten fassen sieben jeweils mehr als 45.000 Zuschauer.
100 Millionen Euro für Ligaverband der Frauen
Der EM-Zuschlag ist auch ein wichtiger Erfolg für DFB-Chef Bernd Neuendorf auf internationaler Bühne. Mit der ersten Bewerbung unter seiner Führung für ein großes Frauen-Turnier – gemeinsam mit den Niederlanden und Belgien für die Weltmeisterschaft 2027 – hatte es vor gut anderthalb Jahren eine deutliche Niederlage gegen Brasilien gegeben.
Nun wird die Europameisterschaft zum wichtigsten Projekt für die Agenda des DFB, den Fußball der Frauen zu fördern. Dazu gehört auch die Gründung eines eigenen Ligaverbands in der kommenden Woche, um die Bundesliga zu professionalisieren. Dafür will der DFB über acht Jahre verteilt knapp 100 Millionen Euro investieren.

vor 2 Tage
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