Nach ihrer Festnahme und darauffolgenden Freilassung hat sich die italienische Ex-Diplomatin Federica Mogherini erstmals öffentlich geäußert. Sie habe keine Straftaten begangen, die Vorwürfe der Korruption wies sie von sich. »Ich habe vollstes Vertrauen in das Justizsystem und bin überzeugt, dass die Rechtmäßigkeit der Handlungen des Kollegs festgestellt werden wird«, hieß es in einer Pressemitteilung der von ihr geleiteten Eliteuniversität.
Am Dienstag wurde sie zusammen mit dem EU-Spitzenbeamten Stefano Sannino und einem Mitarbeiter des Europakollegs in Brügge festgenommen. Nach der Vernehmung kamen alle wegen mangelnder Fluchtgefahr wieder frei.
Sie gelten in dem Ermittlungsverfahren nun aber offiziell als Beschuldigte, wie die Europäische Staatsanwaltschaft (EU StA) mitteilte. Demnach werden Mogherini und den beiden anderen Personen Straftaten wie Beschaffungsbetrug, Korruption, Interessenkonflikte und die Verletzung der beruflichen Schweigepflicht vorgeworfen.
Nach Angaben der EU StA stehen sie unter Verdacht, im Zusammenhang mit EU-finanzierten Trainingsprogrammen für Nachwuchsdiplomaten schwerwiegend rechtswidrig gehandelt zu haben.
Sannino war von 2021 bis 2024 Generalsekretär des diplomatischen Dienstes der EU und leitete in der EU-Kommission zuletzt das Generaldirektorat für den Nahen Osten, Nordafrika und die Golfregion. Er wurde nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur mittlerweile von seinen Tätigkeiten entbunden. Das Europakolleg hatte bereits am Dienstag mitgeteilt, es werde uneingeschränkt mit den Behörden kooperieren.

vor 2 Tage
4








English (US) ·