Elektromobilität: Donald Trump lockert Emissionsregeln für Autos

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Der US-Präsident hat Joe Bidens Auflagen für die Autoindustrie als "grünen Betrug" kritisiert. Künftig sollen Verbrennermotoren wieder mehr Sprit verbrauchen dürfen.

4. Dezember 2025, 0:33 Uhr Quelle: DIE ZEIT, dpa, AFP,

 Im Beisein von Vertretern der Automobilindustrie hat US-Präsident Donald Trump im Oval Office eine Änderung der Emissionsregeln für Hersteller angekündigt.
Im Beisein von Vertretern der Automobilindustrie hat US-Präsident Donald Trump im Oval Office eine Änderung der Emissionsregeln für Hersteller angekündigt. © Evan Vucci/​AP/​dpa

US-Präsident Donald Trump hat angekündigt, die Emissionsregeln für Autohersteller zu lockern. Trump sagte, er werde die Auflagen rückgängig machen, mit denen sein Amtsvorgänger Joe Biden Elektroautos fördern und den Treibhausgasausstoß senken wollte. Autos würden dadurch erschwinglicher und Arbeitsplätze in der US-Autoindustrie geschützt, sagte Trump im Weißen Haus. Neben ihm standen während der Ankündigung unter anderen Antonio Filosa, der Chef der Opel-Mutter Stellantis, und Ford-Chef Jim Farley.

Er wolle die "lächerlichen und inakzeptablen" Auflagen Bidens und den "grünen Betrug" beenden, sagte Trump. Nach Angaben der US-Regierung sollen US-Bürgerinnen und -Bürger beim Kauf eines Neuwagens im Schnitt je tausend Dollar (rund 860 Euro) sparen. Kritiker nennen die Rechnung des Republikaners irreführend, da Autofahrer wieder mehr für Sprit ausgeben müssen, weil die Verbrenner unter den gelockerten Regeln mehr verbrauchen.

Richtlinie um 2 Liter auf 100 Kilometer erhöht

Die bisherigen Richtlinien sahen vor, dass im Flottendurchschnitt des Modelljahres 2031 eine Gallone Kraftstoff für rund 50 Meilen ausreichen muss. Das entspricht etwa 4,7 Litern pro 100 Kilometer. Stattdessen solle nun ein Wert von nur 34,5 Meilen pro Gallone angepeilt werden – also etwa 6,8 Liter auf 100 Kilometer. Biden hatte zu Beginn seiner Regierungszeit ein umfangreiches Klimapaket vorgelegt, zu dem auch Steueranreize für den Kauf von Elektrofahrzeugen gehörten. 

Der Autoindustrie hatte Biden 2024 einen effizienteren Kraftstoffeinsatz und einen niedrigeren Treibhausgasausstoß verordnet. Dadurch sollten die US-Bürger über die Lebensdauer ihres Autos im Schnitt rund 600 Dollar an Sprit einsparen. Bidens Regeln nannte Trump nun "belastend, schrecklich" und teuer. "Die Menschen wollen Verbrenner", sagte Trump. Sie wollten zwar auch Elektroautos, aber derzeit lägen Verbrenner "mit großem Abstand vorne".

Die Autohersteller begrüßten den Schritt: Ford-Chef Farley lobte "die Führungsrolle von Präsident Trump bei der Angleichung der Treibstoffstandards an die Marktgegebenheiten." Auch Stellantis und General Motors dankten Trump im Weißen Haus für seine Initiative.

Stopp von Emissionsrechten könnte Tesla schmerzen

Ab dem Modelljahr 2028 will die US-Regierung will außerdem den Handel mit Emissionsrechten stoppen. Autobauer konnten diese handeln und so Punkte ansammeln, um strenge Vorschriften zu erfüllen. Vor allem für Tesla waren diese Erlöse bislang wichtig, um die eigene Bilanz aufzubessern. Die geplanten Schritte sind noch nicht in die Tat umgesetzt.

Kalifornien hatte bereits im Frühjahr bei seinen Umweltbemühungen einen Rückschlag erlitten. Der US-Bundesstaat im Westen wollte ab 2035 nur noch emissionsfreie Neuwagen verkaufen lassen. Im Juni jedoch hob der US-Senat eine Ausnahmeregelung für den US-Bundesstaat auf, die ihm erlaubt hatte, eigene strengere Umweltvorschriften für Autos zu etablieren. Der demokratisch regierte Bundesstaat reichte Klage gegen die Resolution ein. 

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