Die Zulassungen neuer Elektroautos haben im November wieder deutlich zugenommen. 55.741 batterieelektrische Pkw kamen hinzu, damit machten sie mehr als 22 Prozent aller Neuwagen aus. Das teilte das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) am Mittwoch in Flensburg mit.
Weitere mehr als 103.000 Fahrzeuge wurden mit Hybridantrieb in verschiedenen Varianten registriert, können also wahlweise elektrisch oder per Verbrennungsmotor angetrieben werden. Dies entsprach gut 41 Prozent aller Neuzulassungen. Reine Benziner (24,4 Prozent) und Diesel (11,8 Prozent) verlieren hingegen weiter an Bedeutung. Im Durchschnitt sank der offizielle CO₂-Ausstoß der Neuwagen um beachtliche 14,4 Prozent auf 98,3 Gramm pro Kilometer.
Besonders stark legte im November der chinesische Hersteller BYD zu, der seine Zulassungen in Deutschland um mehr als 834 Prozent steigerte. Damit kam BYD auf einen Marktanteil von 1,6 Prozent, vergleichbar mit etablierten Marken wie Fiat, Citroën oder Mazda – und mehr als doppelt so hoch wie der des einstigen E-Auto-Pioniers Tesla. Mit rund 1800 Neuzulassungen im November setzte der US-Hersteller etwa ein Fünftel weniger Fahrzeuge ab als ein Jahr zuvor. Dominiert wird der deutsche Markt nach wie vor von den Marken des Volkswagen-Konzerns.
Neue Subvention geplant
Die nun veröffentlichten KBA-Zahlen bestätigen den bereits seit Monaten spürbaren Umschwung hin zu Elektroautos. Nach dem drastischen Einbruch 2024 infolge der abrupt gestrichenen staatlichen Kaufprämie unter der Ampelregierung kehrt offenbar wieder Normalität ein – getrieben von niedrigeren Batteriekosten und einem größeren Angebot an neuen Modellen.
Verglichen mit dem schwachen Absatz im November 2024 wurden im vergangenen Monat 58,5 Prozent mehr batterieelektrische Pkw neu zugelassen. Die ersten elf Monate des Jahres zusammengerechnet, stieg die Zahl immer noch um mehr als 41 Prozent. Sogar das bisherige Rekordjahr 2023 wurde nach bisherigem Stand leicht übertroffen. Um diese Marke für das Gesamtjahr zu halten, müssten im Dezember nur noch knapp 34.000 neue E-Autos hinzukommen.
Aktuelle Diskussionen der schwarz-roten Koalition könnten die Nachfrage zumindest vorübergehend etwas dämpfen. So dürften manche, die sich für ein Elektroauto interessieren, ihren Kauf mit Blick auf eine für 2026 angekündigte neue Subvention aufschieben. Zudem setzt sich die Bundesregierung in der Europäischen Union dafür ein, die CO₂-Vorgaben an Autokonzerne weiter zu schwächen und das für 2035 vorgesehene Ziel von null Emissionen aller Neuwagen ganz zu kippen. Diese Flottenzielwerte gelten als wichtigster Antrieb für die Branche, mehr E-Autos zu verkaufen und die günstigeren Herstellungspreise an Kunden weiterzureichen.
Dennoch rechnet der Autoimporteursverband VDIK für das kommende Jahr mit starkem Wachstum dank E-Autos. Man erwarte 2026 rund 740.000 neue Elektroautos in Deutschland, teilte der Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller mit. »Unsere Vorhersage beruht auf der Annahme, dass die geplante Unterstützung der Bundesregierung für private E-Auto-Kunden rückwirkend zum Jahresbeginn 2026 startet«, betonte VDIK-Präsidentin Imelda Labbé. Gleichzeitig müssten wettbewerbsfähige Strompreise geschaffen werden sowie der Hochlauf der Ladeinfrastruktur weitergehen.

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