China: Marine-Manöver im Ostasiatischen Meer - Taiwan und Japan in Alarmbereitschaft

vor 1 Tag 3
Schiffe der chinesischen und vietnamesischen Marine während einer gemeinsamen Patrouille im November 2025

Schiffe der chinesischen und vietnamesischen Marine während einer gemeinsamen Patrouille im November 2025

Foto: Li Zhengsong Xinhua / eyevine / laif

Dieser Artikel gehört zum Angebot von SPIEGEL+. Sie können ihn auch ohne Abonnement lesen, weil er Ihnen geschenkt wurde.

Automatisch erstellt mit KI. Mehr Informationen dazu hier.


War die Zusammenfassung hilfreich? Danke für Ihr Feedback!

China hat der Nachrichtenagentur Reuters zufolge aktuell die bis dato größte maritime Militärübung im Ostasiatischen Meer abhalten. Aus Peking gab es bislang keine Ankündigung zu den groß angelegten Manövern.

Zeitweise seien mehr als hundert Schiffe der Marine und Küstenwache in einem riesigen Gebiet im Einsatz: Chinesische Schiffe sind demnach vom südlichen Teil des Gelben Meeres über das Ostchinesische Meer, bis in das Südchinesische Meer und im Pazifik unterwegs. Die Nachbarländer Japan und Taiwan sind in Alarmbereitschaft.

Konflikt mit Japan und Taiwan

Mit beiden Ländern befindet sich China in einer diplomatischen Krise. Der taiwanische Präsident Lai Ching-te hatte im vergangenen Monat zusätzliche Verteidigungsausgaben in Höhe von 40 Milliarden Dollar zur Abschreckung Chinas vorgestellt. China betrachtet die demokratisch regierte Insel als sein eigenes Territorium. Außerdem sorgte eine Erklärung von Japans Premierministerin Sanae Takaichi  im vergangenen Monat für Unmut in China. Takaichi hatte öffentlich gesagt, dass ein hypothetischer chinesischer Angriff auf Taiwan auch zu einer militärischen Reaktion Tokios führen könnte.

Mitte November wurde der japanische Botschafter einbestellt, um gegen diese Äußerungen Takaichis zu protestieren. Daraufhin habe Peking begonnen, mehr Schiffe als üblich in die Region zu entsenden, sagte ein Beamter der Nachrichtenagentur Reuters. »Das geht weit über Chinas Verteidigungsbedarf hinaus und schafft Risiken für alle Seiten«, sagte der laut Reuters mit der Angelegenheit vertraute Beamte und fügte hinzu, Peking teste mit der »beispiellosen« Verlegung die Reaktionen in den Hauptstädten der Region.

Die Einsätze auf dem Meer übertreffen Chinas massive Marineverlegung im vergangenen Dezember. Damals sah sich Taiwan dazu veranlasst, die Alarmstufe zu erhöhen. Taiwan habe die Sicherheitslage in der Taiwanstraße und in der weiteren Region vollständig und in Echtzeit im Blick und könne gewährleisten, »dass es keine Bedenken hinsichtlich der nationalen Sicherheit gibt«, teilte Präsidialamtssprecherin Karen Kuo mit.

Chinas letztes benanntes Manöver rund um Taiwan fand im April unter dem Namen »Strait Thunder 2025« statt. Die Aktivitäten der Marine im vergangenen Dezember hatte China nie offiziell bestätigt.

Gesamten Artikel lesen