Aktive Sonnenfleckregionen: DLR warnt vor möglichem Sonnensturm

vor 1 Tag 3

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) warnt vor einem möglichen, starken Sonnensturm in den kommenden Tagen. Auf der Sonne wurden besonders aktive Sonnenflecken beobachtet.

Am vergangenen Wochenende seien am östlichen Sonnenhorizont mehrere besonders aktive Sonnenfleckenregionen erschienen, teilte das DLR mit. Diese bewegten sich derzeit von der Erde aus betrachtet auf die Mitte der Sonnenscheibe zu. Kommt es in den kommenden Tagen zu starken Eruptionen, dann könnten diese „zumindest teilweise auf die Erde gerichtet sein.“

Sonnenflecken sind aktive Regionen auf der Sonnenoberfläche mit komplexen Magnetfeldern. Sie gelten in der Sonnenphysik als Hauptquellen für Sonneneruptionen: den Flares – das sind Plasma-Magnetbögen – oder den koronalen Massenauswürfen (Coronal Mass Ejection, CME), bei denen geladene Teilchen ins Weltall ausgestoßen werden.

Sollte es zu CMEs kommen, dann wird laut DLR zuerst die Ionosphäre durch Röntgen- und UV-Strahlung beeinflusst. Etwa ein bis zwei Tage später könnte eine Plasmawolke das Erdmagnetfeld streifen oder treffen. Dann bestehe die Gefahr eines geomagnetischen Sturms, der Satelliten, Kommunikations- und Stromnetze stören könne, erläutert das DLR-Institut für Solar-Terrestrische Physik. Allerdings gebe es dann auch die Chance, in unseren Breiten – bei klarem Himmel – Polarlichter zu sehen.

Die jetzt beobachteten aktiven Regionen AR 4294, 4296 und 4298 haben zusammen die Größe der Sonnenfleckenregion, die der britische Astronom Richard Carrington am 1. September 1859 beobachtete. Das darauf folgende Carrington-Ereignis gilt als der stärkste bisher beobachtete Sonnensturm. Die dabei auftretenden Polarlichter waren bis fast zum Äquator zu sehen. Das damalige Telegrafennetz wurde gestört, durch induzierte Spannungen wurden sogar Brände ausgelöst.

(wpl)

Gesamten Artikel lesen