3D-gedruckte Hornhaut lässt Patientin wieder sehen

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Blinde wieder sehen lassen – das ist einem Unternehmen und einem Augenarzt aus Israel gelungen. Einer Patientin wurde ein 3D-gedrucktes Hornhautimplantat eingesetzt. Dadurch konnte ihr Sehvermögen wieder hergestellt werden.

Der Patientin wurde das Implantat im Rambam Eye Institute in Haifa eingesetzt. Es sei das erste Mal, dass ein Hornhautimplantat, das vollständig aus menschlichen Hornhautzellen gezüchtet wurde, erfolgreich bei einem Menschen transplantiert worden sei, wie das Institut mitteilte. Die Operation fand bereits Ende Oktober statt.

Das Implantat stammt von dem israelischen Unternehmen Precise Bio. Das Besondere daran ist, dass es aus menschlichen Hornhautzellen per 3D-Druck hergestellt wurde.

Die Hornhaut stammte von einem Verstorbenen. Precise Bio hat im Labor die Zellen weiter gezüchtet und daraus schließlich mit einem 3D-Druckverfahren das Implantat produziert. Aus der einen Spenderhornhaut konnten rund 300 Implantate hergestellt werden.

Hornhauttransplantationen wurden erstmals im 19. Jahrhundert durchgeführt. Dabei wird um eine verletzte oder durch Krankheit oder Gendefekte geschädigte Hornhaut ersetzt. Dafür wird aber Spendergewebe benötigt, das nicht in allen Teilen der Welt in der nötigen Menge zur Verfügung steht. Durch das von Precise Bio entwickelte Verfahren können aus einem Spendergewebe genug Implantate produziert werden, um vielen Patienten zu helfen.

„Zum ersten Mal überhaupt haben wir erlebt, dass eine Hornhaut, die im Labor aus lebenden menschlichen Zellen hergestellt wurde, einem Menschen das Augenlicht zurückgegeben hat“, sagte Michael Mimouni, der das Operationsteam leitete. Das sei ein Blick in eine Zukunft, in der niemand mehr in Dunkelheit leben müsse, weil nicht genug Spendergewebe zur Verfügung stehe.

Laut Precise Bio kann sein Verfahren auch dazu genutzt werden, anderes Gewebe herzustellen, etwa Herzgewebe oder Leber- und Nierenzellen. Neben Precis Bio arbeiten auch andere Unternehmen und Forschungsinstitutionen an Möglichkeiten, das Sehvermögen wiederherzustellen. Darunter ist auch das von Elon Musk gegründete Unternehmen Neuralink.

(wpl)

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